NACHHALTIGE MODE DARF KEIN TREND SEIN

Ist Nachhaltigkeit während der Fashionweek auch einfach nur zu einem Trend geworden, wie Schulterpolster in Blusen und Blazern? Nachhaltige Mode darf kein Trend sein, doch dieses Gefühl kommt immer verstärkter auf, denn an sich kann Mode nie nachhaltig sein. Nachhaltig wäre es, gar nichts zu kaufen. Die Fashionweek in New York und der Artikel “Conscious Consumer” in der New York Times, haben mich zu diesem Beitrag motiviert.

Ich habe euch in diesem Blogartikel zusammengefasst, warum es schwierig ist, sich in dieser schnelllebigen Branche überhaupt langlebig oder gar ökologisch wertvoll zu positionieren. Trotzdem gibt es Ansätze, die sich durchsetzen sollten, um einen besseren Fußabdruck auf der Erde zu hinterlassen. Eines müssen wir jedoch akzeptieren und hier dürfen Blogger, Influencer, Journalisten oder einfach Alle nicht heuchlerisch werden, Mode an sich wird immer einen gewissen Fußabdruck auf Mutter Erde hinterlassen und nie vollkommen nachhaltig sein. 

Warum Mode niemals nachhaltig sein kann? 

Nummer 1

Blogger, Influencer, Journalisten, Designer, Fotografen und Models jetten um die Welt, um über die neusten Kollektionen zu berichten, sich in der Frontrow zur Schau zu stellen, die Streetstyles für Magazine einzufangen oder den Runway in Designermode entlang zu stolzieren. Der CO2 Ausstoß zu den Modewochen im Jahr müsste um ein erhebliches steigen. Versteht mich hier nicht falsch, ich bin auch nach New York geflogen, um dabei zu sein und meinem Beruf nachzugehen. Jedoch kennt ihr mich ja nun hoffentlich schon etwas besser und wisst, dass ich stets mein eigenes Handeln hinterfrage. Das Reisen ist ein Punkt, der die Mode schon nicht vollkommen nachhaltig machen lässt. 

Nummer 2

Greenwasching spielt auch eine große Rolle. Die Definition findet ihr in diesem Artikel: https://www.fifteenminfame.com/nachhaltigkeit-mode-label-kleiderschrank-aussortieren-bewusster-konsum/

Laut dem „2018 Puls of the Fashion Industry“-Report hat sich die Suchanfrage für „nachhaltige“ oder „ethische“ Mode um 60% gesteigert. So passen die Marken ihr Image an und schneiden die Wortwahl auf der Homepage auf diese Suchanfragen zu. Der Konsument wird auf den Shop gleitet und vertraut blind, da die die Intention die richtige war und somit die Marke nicht hinterfragt wird. 

Nummer 3

Produktionsketten haben einen langen Rattenschwanz. Dazu gehören Arbeitsbedingungen, Import- und Exportwege für Stoff, Knöpfe und jegliche Materialen. 

Nummer 4

Die Betitelung der Nachhaltigkeit verleiht den Kleidungsstück mittlerweile einen beruhigenden Touch. Konsumenten fühlen sich angesprochen und kaufen mit gutem Gewissen ein neues Kleidungsstück. Konsum bleibt Konsum. 

Nummer 5

In Australien werden alle zehn Minuten sechs Tonnen Textilien auf den Müll geworfen. Auch Kleidercontainer spenden den Schutz etwas Gutes zu tun, der Inhalt sorgt jedoch für weiteren Müll. Die Mafia dahinter, hatte ich hier schon eimal angesprochen: https://www.fifteenminfame.com/3-mein-kleiderschrank-und-ich/

Mode, die einen besser Fußabdruck hinterlässt

  1. Brands, die lokal produzieren. Hier werden Importwege eingespart und die lokale Arbeiterkultur gefördert. 
  2. Mode, die auf Qualität statt Quantität setzt. Hierbei lassen wir die Produktionskette mal dahin gestellt. Ein Teil, welches über Jahre hinweg getragen werden kann entschläunigt die Nachfrage und Produktion von ständig neuen Teilen. 
  3. Zeitloses Design. Wer mit den Trends schwimmt, kann nie wirklich nachhaltig agieren, denn Trends haben in der heutigen Zeit eine Präsenz von ca. einem Monat und dann muss der Kleidung neu gefüllt werden. 
  4. Second Hand / Vintage einkaufen. Auch das darf nicht zur Ausrede werden, ließ hier: https://www.fifteenminfame.com/luxusmarken-preiswert-finden-second-hand-vintage-shop-berlin/
  5. Wenn neue einkaufen, dass sehr ausgewählt und mit Hintergrundwissen, ob der Stempel „nachhaltiges Label“ angemessen ist. 
  6. Ein Teil, mehrere Looks. Auf einem Teil aufbauen und verschiedenes kombinieren. Kreativ sein und neue Kombinationen ausprobieren. 

Ausgewählte Labels tragen, die eine nachhaltige Philosophie vertreten 

  1. Stella Lavinia: Ein Berliner Label, welches in der Hauptstadt produziert. Mit Upcycling oder Vintage Materialien positioniert die zeitlose Mode sich nachhaltig. Mein T-Shirt ist von Stella Lavinia.
  2. Stella McCarteny: Die Philosophie basiert auf vier Säulen: Respect for nature, Respect for animals, Respect for people & circular solutions. Zur Nachhaltigkeit gehört mehr als ein bewusster Konsum, auch das Unternehmen muss intern Werte und Normen vertreten, die man unterstützen möchte. 
  3. Wenn ihr online shoppt, schaut euch die Details zum Material und der Herstellung an. Mittlerweile haben alle Shops eine nachhaltige Kategorie.
Folgen:

3 Kommentare

  1. Ngoc
    01/10/2019 / 21:04

    Liebes! Mega gut zusammengefasst und danke für die Inspo der Artikel und Brands! Ich stimme dir da auch zu! ??

  2. 07/10/2019 / 17:53

    Liebe Kim,

    ich finde es so toll, dass du solche Themen so hinterfragst.
    Oft steckt hinter einfachen Wörtern doch einfach mehr… Danke für’s Aufklären und Denkanstoß geben.

    Liebe Grüße
    Hannah

    http://www.whitetulips.de

    • Kim
      Autor
      07/10/2019 / 22:53

      Liebe Hannah,

      danke Dir! Ich finde es mega wichtig, da alle die Begriffe einfach um sich werfen. Sehr liebe Worte.

      xx Kim

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