SO IST DAS LEBEN IN PARIS – INTERVIEW w/ VIVI GRIPP

COVERGIRL

Vivi Gripp hat sich ihren kleinen Traum erfüllt und die Koffer gepackt. Nach einer langen Zeit in Berlin entschied sie sich für ein Masterstudium in Paris. Vivi erzählt uns von dem Leben in der Modemetrpole mit all den Schatten- und Sonnenseiten. Ein Interview für alle, die Fernweh haben und Paris etwas besser kennenlernen wollen. 

WOVON ANDERE TRÄUMEN…

Viele Menschen fühlen sich in ihrer Stadt nicht richtig wohl, trauen sich aber auch nicht über den Tellerrand zu schauen. Vivi hat irgendwann gemerkt, dass es Berlin auf Dauer nicht sein wird und entschied sich nach Paris zu ziehen. In diesem Interview spricht sie über die Modemetropole, die Schattenseiten, den Einfluss auf ihren Stil und sie verrät uns auch die Dinge, die sie an Berlin gestört haben: 

Berlin ist für mich eine coole Stadt, aber definitiv nur kurzzeitig. Mir ist es zu dreckig und insgesamt zu „hipsterig“. Ich liebe es, dass man überall tolle Bars, Cafés und Restaurant findet und auf so viele verschiedene Menschen trifft. Ich habe 1.5 Jahre in Berlin gelebt aber die Stadt ist nie zu meiner richtigen Heimat geworden. In Deutschland ist und bleibt Hamburg meine Lieblingsstadt 🙂 

Warum bist du nach Paris gezogen? Paris war schon immer eine meiner Lieblingsstädte – wenn nicht mittlerweile sogar DIE Lieblingsstadt. Als ich mir überlegt habe meinen Master zu machen, stand für mich fest, dass es ins Ausland geht – am Liebsten nach Paris und so hat es sich dann ergeben. Mein Master-Studium, Luxury Management und Marketing, umfasst allerdings auch noch einen Aufenthalt in London und in Shanghai. 

Was magst du an den Parisern besonders? Entgegen den Klischees sind alle Menschen hier sehr freundlich und hilfsbereit. Mein Französisch lässt leider noch etwas zu wünschen übrig, aber dennoch kommt man hier mit Englisch super klar. Aber die Franzosen freuen sich immer, wenn man zumindest versucht ihre Sprache zu sprechen. Mir gefällt besonders die Mentalität der Pariser. Alle sitzen sogar jetzt im Winter noch spät Abends draußen in den vielen kleinen Cafés – es ist einfach eine einzigartige Stadt. 

Hat Paris deinen Stil verändert? Definitiv! Ich glaube unterbewusst passt man sich immer ein wenig an. Der Berliner Stil (damit meine ich Friedrichshain und nicht Charlottenburg) hat mich auch beeinflusst, allerdings ist es nicht so wirklich meins. Hier in Paris sehe ich viel mehr Menschen, die mich inspirieren und meinem persönlichen Geschmack entsprechen. Vor allem sind hier alle eins: effortless. 

Warum zieht es uns Menschen oft in andere Städte, was erhoffen wir uns dort? Für mich persönlich ist das Reisen, andere Kulturen und Menschen kennenlernen, die beste Art mich als Person weiterzuentwickeln. Vor ein paar Jahren habe ich bereits in New York gelebt, dann in Hamburg, dann in Berlin. Ich denke, durch die ganzen neuen Eindrucke entwickelt man sich unterbewusst weiter – alleine schon sprachlich. Ich habe meistens keine genauen Vorstellungen und lasse alles – so gut es geht – auf mich zukommen. Jetzt gerade beispielsweise würde ich sehr gerne noch länger in Paris bleiben, freue mich aber auch schon sehr auf London und vor allem Shanghai. Ich war noch gar nicht in China und bin sehr gespannt auf die neuen Eindrücke.

LEBENSMOTTO

Dream big, work hard, stay focused and surround yourself with good people.

Gibt es auch Punkte, in denen dich Paris enttäuscht – welche? Ich lebe ich in einer sehr kleinen Wohnung, 20qm !!  Allerdings habe ich eine gute Lage. Das ist hier ganz normal, da die Mieten wahnsinnig teuer sind. Auch Essen, Drinks, alles kostet extrem viel – das ist natürlich etwas problematisch, besonders als Studentin. Auch die Metro ist immer wahnsinnig voll. Das nehme ich aber gerne in Kauf, denn ich liebe die Stadt. Die Menschen sind sehr freundlich, die Stadt ist wunderschön und sauber und es gibt so viel zu sehen. Jeden Tag freue ich mich aus der Haustür zu treten und die Stadt zu sehen, sogar bei Regen und Schnee.

VIVIS PARIS TIPPS

1. Versuch ein bisschen französisch zu sprechen. Ein paar Wörter reichen schon, das kommt hier immer gut an.

2. Neben den typischen Sehenswürdigkeiten kann ich empfehlen sich einfach treiben zu lassen. Es gibt so viele tolle Ecken zu entdecken. Leih dir ein city bike und fahr einfach los, anstatt die Metro zu nehmen.

3. Meine Lieblings-Ecken sind: Marais, Saint Germain und Madeleine. Ich würde empfehlen, sich genug Zeit zu nehmen. Denn um Paris wirklich kennenzulernen, muss man einfach rumlaufen:

  1. Marais (4. Arrondissement): Das Viertel ist super jung und hat sehr viele kleine Boutiquen, Bars und Cafés. Daneben liegt das 3. Arrondissement, dort kann ich den Boulevard Beaumarchais sehr empfehlen. Einer meiner Lieblingsclubs, Les Bains, ist auch dort in der Ecke gelegen.
  2. Saint Germain: Die untere Seite der Seine gilt als die ‚schöne‘ Seite von Paris. Dort findet ihr die ganz typischen, pariserischen Gebäude. Auch eins meiner Lieblings-Cafés, das bekannte ‚Café de Flore‘ liegt dort. Genauso schön sind allerdings auch Madeleine (8. Arrondissement) und das 6. Arrondissement mit dem Jardin du Luxembourg.
  3. Wer es etwas ruhiger mag sollte sich definitiv die 2 Inseln Ile de la Cité (Notre-Dame) und Ile Saint-Louis ansehen. Le Saint Regis ist ein super schönes Restaurant dort. Als letztes kann ich noch das Restaurant Bouillon Pigalle empfehlen. Dort gibt es (ich glaub als einzigen Platz in Paris) sehr leckeres, und vor allem günstiges, französisches Essen (18. Arrondissement).

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1 Kommentar

  1. Daria
    06/12/2018 / 10:26

    Was für ein tolles Interview! Ich war schon ewig nicht mehr in Paris – der Artikel hat direkt meine Sehnsucht geweckt. Sehr inspirirend! Auch die Bilder – ganz klasse!

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